Wie Startup-Gründer ihren Erfolg vergeigen:
5 beliebte Fehler
Gründer sind Macher. Zumindest gehört das zum Selbstverständnis der meisten Menschen, die in Startups den Hut aufhaben. Doch nicht alles, was sie so machen, ist wirklich zielführend. Was du tunlichst vermeiden solltest, liest du hier!
Es gibt einige typische Verhaltensweisen von Gründern, die auf direktem Weg ins Scheitern führen. Das klingt drastisch, entspricht aber tatsächlich den Erfahrungen. Solltest du in eine der nachfolgenden Fallen getappt sein (oder gar in mehrere), wird es Zeit, dich und dein Unternehmen zu überdenken
1.
Du willst alles selber machen
Keine Frage: Du weißt eine Menge. Sogar Dinge, die du nie wissen wolltest. Du kennst dich inzwischen aus mit Unternehmensrechtsformen, Steuern, Patentanmeldungen, Coworking, Vertriebsarten, Social Media und Urheberrecht.
Was du aber wirklich wissen musst: Wie man die richtigen Rahmenbedingungen schafft, damit Mitarbeiter wachsen und deine Herzenssache auch zu ihrer machen können. Du kannst nicht Experte für alles sein. Musst du auch gar nicht! Es gibt nämlich tatsächlich Menschen, die auf ihrem Gebiet besser sind als du. Allerdings nur, wenn du ihnen vertraust und ihnen nicht dauernd im Nacken sitzt.
Gib Verantwortung ab und du hast wieder Zeit für das große Thema, bei dem du unersetzlich bist: die Weiterentwicklung eures Unternehmens.
2.
Du kuschelst zu viel
Das Bild, das Gründer von ihrem Unternehmen haben, hat einen sonnigen Soft-Filter. Ihr seid ein kreativer Haufen, eine starke, verrückte Truppe, die es irgendwie drauf hat, stimmt’s?
Vielleicht habt ihr als Freunde gegründet oder ihr fühlt euch auf andere Weise hinter einer großen Idee vereint. Ein Konflikt passt da überhaupt nicht ins Bild. Man will schließlich niemandem auf die Zehen treten.
Umschiffst du die klare Aussprache aber konsequent, wird eure gemeinsame Arbeit mehr und mehr ausgebremst. Dabei ist ein konstruktiver Dissens alles andere als schlecht. So kann schließlich offen um die beste Lösung gerungen werden – eine, die alle weiterbringt. Denn Entwicklung findet nur dann statt, wenn man unterschiedliche Erfahrungen respektiert und nutzt.
Streiten lernen ist also mindestens so wichtig wie Elevator-Pitches lernen.
3.
Du hältst deine Messages für Kommunikation
Kommunikation ist heutzutage easy.
Wozu gibt es all die tollen Tools? Mit Slack, Trello, Asana und Co. kannst du überall Kommunikationskrümel hinterlassen. Doch Krümel ergeben nun mal keinen Kuchen, auch nicht, wenn sie gehäuft auftreten.
Was oft bei diesem Stückwerk fehlt, ist der Sinn hinter all den Messages. Verstehen deine Mitarbeiter überhaupt, warum du etwas möchtest? Zieht ihr wirklich noch alle an einem Strang? Oder ist euch der Sinn in viele kleine Messages zerbröselt?
Klarheit und Transparenz lassen sich nicht durch Häppchen herstellen. Ein hüpfender Daumen auf dem Smartphone kann nicht führen. Dazu braucht es auch heute noch das persönliche Wort.
4.
Du sitzt auf dem falschen Pferd
Ein Gründer hat keine klare Job-Description. Es gibt unzählige Aufgaben und alle wollen bewältigt werden. Meist werden die Kompetenzen unter Gründern zwar ordentlich verteilt, doch im Alltag verrutschen die Rollen. Hat der eine ein wichtiges Meeting, springt eben der andere ein. Doch das Gegenteil von Zuordnung ist Unordnung.
Nicht jeder Gründer ist automatisch ein guter Leader. Und wenn jeder überall ein bisschen mitmischt, ist das Chaos bald perfekt. In Verbindung mit Punkt zwei und drei entsteht eine gärende Mixtur, die irgendwann den Deckel hebt. Entwickelst du dich hingegen in der Rolle weiter, die dir wirklich liegt, macht es nicht nur mehr Spaß – am Ende profitiert das ganze Unternehmen davon.
5.
Du stellst die falschen Leute ein
Im eigenen Unternehmen hast du die Chance, dich ausschließlich mit Leuten zu umgeben, die du total magst. Das klingt zwar super, bringt deinem Unternehmen aber null.
Viel wichtiger wäre es, deine Mitarbeiter danach auszuwählen, ob sie die richtigen am richtigen Platz sind. Ob ihre Vorstellungen und Werte tatsächlich zu deinen passen. Und ob sie genau das mitbringen, was dein Unternehmen braucht.
Mitarbeiter heißen so, weil sie mitarbeiten sollen. Sonst würden sie ja Mitplauderer oder Mitkaffeetrinker heißen. Das ist doch auch gar nicht schlimm – zum Liebhaben hast du ja schließlich Freunde und Familie.
Als Gründer bist du weit gekommen und hast viel erreicht. Du verfolgst eine neue Idee mit Leidenschaft. Doch damit wächst die Gefahr, betriebsblind zu werden. Auch eine große Vision muss lebendig bleiben – und von Zeit zu Zeit angepasst werden. Ein Blick von außen hilft dir am besten, Potentiale zu erkennen und wieder mehr Klarheit über den eigenen Weg zu bekommen.
Das Team von Pioneers Candy ist auf Gründer und Leadership-Teams in Startups spezialisiert und hat schon viele erfolgreiche Unternehmer unterstützt – übrigens auch die Gründer von t3n. Gern erzählen Stefan Lammers und sein Team dir mehr darüber, wie du dich und dein Unternehmen noch weiter voranbringen kannst!
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