Entscheiden leicht gemacht: früher, schneller, besser.
„Das können wir ja dann später entscheiden“ – dieser Satz führt selten ans Ziel. Denn Entscheidungen zu fällen muss man üben. Und dazu gehört, dass keine Entscheidung aufgeschoben werden sollte. Hier liest du, wie es gelingen kann, leichter und ohne großen Druck zu entscheiden.
Bevor wir über Entscheidungen reden, sollten wir klären, was eine echte Entscheidung eigentlich ausmacht. Wenn auf deiner etwa das Label „Ich hatte ja eh keine Wahl“ klebt, dann war es keine. Dann bist du vielleicht irgendwelchen Sachzwängen gefolgt, aber entschieden hast du nicht. Eine Entscheidung setzt die Wahl zwischen mindestens zwei gleichwertigen Alternativen voraus. Denn nur in diesem Fall kannst deine Rolle als Weichensteller/in deines Unternehmens wirklich verantwortungsvoll ausfüllen. Das ist nicht etwa Wortklauberei – wir wollen dir vielmehr bewusst machen, warum es so wichtig ist, früh zu entscheiden. Je länger du eine Entscheidung schiebst, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass du keine Wahl mehr hast.
Entscheidung – die Kernaufgabe einer Führungskraft
Umso erstaunlicher ist es, dass viele wichtige Entscheidungen unter großem Handlungsdruck getroffen werden. Manchmal bleibt nicht einmal mehr Zeit für eine schlaflose Nacht, um etwas zu entscheiden, was die Zukunft des ganzen Unternehmens betrifft. Voller Stolz verkündet dann so mancher Manager, er habe beherzt und schnell entschieden. In der Regel ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Denn meist geht es nicht um einen Wasserrohrbruch oder eine Naturkatastrophe, sondern ein Thema, was schon eine ganze Weile unbearbeitet herumliegt. Menschen verschließen so lange die Augen davor, bis es so dringlich wird, dass entschieden werden MUSS. Entscheidungsfreiheit sieht anders aus. Doch wie kommt man eigentlich zu guten Entscheidungen?
1. Übe täglich
Am besten, du triffst jeden Tag ganz bewusst neue Entscheidungen. Es müssen nicht immer bahnbrechende sein, zum Üben sind auch kleine Dinge hilfreich – ganz gleich, ob es um die neue Kaffeemaschine geht oder die Anschaffung einer Software – trainiere deinen Entscheidungsmuskel!
2. Sei achtsam
Schau nicht weg, wenn eine Entscheidung anrollt! Mach dir bewusst, dass die Entscheidung in Zukunft nicht leichter wird, sondern schwerer, da du unter Handlungsdruck gerätst. Überprüfe dich selbst: Warum wolltest du ein Thema verschieben? Kann es jetzt entschieden werden? Dann entscheide!
3. Denke an Win-Win
Wir haben alle gelernt, dass Kompromisse etwas Gutes sind. Allerdings bedeuten sie oft, dass beide Seiten verloren haben. Achte darauf, dass bei deinen Entscheidungen euer Unternehmen der Gewinner ist, denn dann gewinnen alle.
4. Beachte Entscheidungsfenster
Jeder möchte gern bewusst und gut informiert entscheiden. Doch nicht immer bleibt die Zeit, um ALLE Informationen zu haben, ALLE Meinungen abzuwägen und zu diskutieren. Manchmal muss einfach entschieden werden. Jetzt. Punkt.
5. Gib Kopf und Bauch Raum
Es ist unmöglich, pauschal zu sagen, ob man auf den Kopf oder den Bauch hören sollte, wenn beide im Widerstreit liegen. Aber eins ist sicher: Wer seinem Bauchgefühl null Bedeutung beimisst, wird langfristig in die Irre laufen. Tipp Nr. 1 hilft, die Balance zu finden.
Keine Angst vor Fehlentscheidungen.
Wenn du diese fünf Tipps beherzigst, lässt du nicht zu, dass dich die Angst vor einer Fehlentscheidung blockiert. Denn je mehr Entscheidungen du bewusst triffst, desto mehr wirst du feststellen, dass nicht jede die ultimative sein kann. Dass Fehler passieren und dass sie dazu gehören. Sie helfen dir, zu lernen und dich weiter zu entwickeln. Und da du nun geübt bist im beherzten Entscheiden, wird es dir auch leichter fallen, souverän umzusteuern und die Lage mit einer neuen Entscheidung zu verbessern.
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